Herdenschutz - Hunde
Wir leben im Wolfsgebiet. Das wissen wir nicht erst seit gestern. Immer mal wieder hört man von "Übergriffen", bei denen entweder Schafe oder manchmal sogar Kälber vom Wolf heimgesucht werden. Nicht schön! Besonders wenn das eigene Tier, zu dem man eine enge Bindung hat, Opfer einer Wolfsattacke wird....
Bislang wurden wir glücklicherweise verschont. Daher haben wir auch keine besondere Aversion gegen Wölfe und wir wollen auch dass es so bleibt. Als Passiv-Massnahmen haben wir daher unseren Hof mit einem 2m hohen Zaun eingezäunt und bringen unsere Tiere jeden Abend in ihren Stall und lassen sie jeden Morgen wieder raus. Ausnahmen gibt es keine!
Wir wissen, dass alleine Passivmassnahmen auf Dauer nicht ausreichend sind und haben uns mit dem Thema Herdenschutzhund seit ca. 2 Jahren ganz intensiv beschäftigt.
Viele Fragen tauchen da auf, wenn man sich mit dem Thema auseinander setzt...
- Welche Rasse ist die am besten geeignete für unsere Tiere?
- Wieviele Hunde braucht es um einen effektiven Schutz aufzubauen?
- Wie bildet man die aus, bzw. können die wirklich schon alles?
- Was sagen unsere "Nutztiere" dazu?
- ...etc...
Mit wem man auch geredet hat, jeder hatte einen anderen "Tip", oder wusste welche Rasse am besten "funktioniert". Wir haben intensiv recherchiert, uns einige Höfe die Herdenschutzhunde einsetzen besucht, mit anderen uns ausgetauscht. Ganz langsam kam so ein Bild zustande... Final haben wir uns für eine sehr ursprüngliche Rasse entschieden und auch für einen Import aus dem Ursprungsland.
Wir haben uns Zeit genommen in Rumänien einen Züchter zu finden, der die Hunde verantwortungsvoll züchtet (nicht vermehrt), haben uns wiederholt vor Ort davon überzeugt, dass das auch den Tatsachen entspricht und sind ganz nebenbei in die Welt der Rumänischen Berufsschäfer eingetaucht, bei denen der Hund fester Bestandteil ihrer Arbeit ist.
Nun ist es bald soweit! Am 2. September ziehen bei uns 2 Welpen der Rasse Ciobănesc Românesc de Bucovina ein.
Gerne nehmen wir euch hier ein Stück mit und zeigen wie der, auch für uns neue, Alltag mit "Arbeitshunden" seinen Lauf nimmt.
Rassebeschreibung (Quelle: Wikipedia)
Ciobănesc Românesc de Bucovina bedeutet übersetzt rumänischer Hirtenhund der Bukowina. Es handelt sich nach der Beschreibung im Rassestandard ursprünglich um eine Naturrasse aus den Karpaten in Rumänien. Bedeutend für die Zucht war insbesondere die Region Bukowina, von der sich der Rassename ableitet. Der Ciobănesc Românesc de Bucovina wurde dort als Herdenschutzhund und Wachhund gezüchtet. Die Rasse wurde von der FCI im Jahre 2018 mit der Standard-Nummer 357 anerkannt.
Der Ciobănesc Românesc de Bucovina ist ein großer, beeindruckender Hund mit stolzer Haltung. Rüden sind wesentlich schwerer als Hündinnen. Das Fell ist am Kopf und vorne an den Läufen kurz, am Körper 6–9 cm lang, nicht gelockt, gerade und rau. Die Unterwolle ist kurz, sehr dicht und heller als das Deckhaar. Im Nacken ist das Haar länger als am Körper und bildet eine Mähne. Die Vorderläufe sind befedert, an den Hinterläufen hat der Ciobănesc Românesc de Bucovina Hosen. Die Rute ist buschig behaart.
Die klassische Farbe ist weiß oder weiß-beige mit klar abgegrenzten grauen, schwarzen oder schwarzen und roten Flecken. Stromung der Flecken wird abgelehnt. Reinfarben weiße, weiß-beige, aschgraue oder schwarze Farbe ist zulässig, aber nicht erwünscht.
Der Kopf ist massiv, aber nicht schwer, etwas höher getragen als die Rückenlinie. Der Schädel ist von vorn betrachtet leicht gewölbt, von der Seite gesehen flach. Der Stop ist nur leicht ausgeprägt. Die Schnauze ist gleich lang wie der Schädel, gut entwickelt, niemals spitz, mit starkem Unterkiefer. Die Lefzen sind dick, stark pigmentiert und anliegend. Die Augen sind vergleichsweise klein, Mandelförmig und schräg, braun oder etwas heller, aber niemals gelb. Die Ohren sind ziemlich hoch angesetzt, V-förmig, mit leicht abgerundeter Spitze, eng anliegend.
Der Ciobănesc Românesc de Bucovina wird als ausgeglichen, ruhig und treu beschrieben. Als Herdenschutzhund ist er mutig und effizient bei der Abwehr von Raubtieren wie Bären, Wölfen oder Luchsen. Fremden gegenüber ist er misstrauisch. Er ist ein guter Wachhund, der nachts selbständig Haus und Hof bewacht. Als Familienhund ist er nur sehr bedingt geeignet.